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Die Bedeutung der digitalen Transformation für Unternehmen

Zwei Menschen sitzen an einem Tisch und sprechen miteinander.

Die digitale Transformation ist ein zentraler Prozess in der modernen Geschäftswelt, bei dem digitale Technologien umfassend in alle Unternehmensbereiche integriert werden. Dies bedeutet weit mehr als nur den Einsatz neuer Tools – es erfordert ein tiefgreifendes Umdenken in Bezug auf Geschäftsmodelle, betriebliche Prozesse und die Kundenerfahrung.

Ziel der digitalen Transformation ist es, Unternehmen effizienter, anpassungsfähiger und wettbewerbsfähiger zu machen. Angesichts des rasanten technologischen Wandels ist die Fähigkeit, sich digital zu transformieren, entscheidend für das langfristige Überleben und den Erfolg auf dem Markt.

Der folgende Artikel gibt einen umfassenden Überblick darüber, welche Bereiche die digitale Transformation in Unternehmen umfasst, welche Vorteile und Herausforderungen damit einhergehen und wieso das Gesundheitswesen eine entscheidende Bedeutung im Zuge der digitalen Transformation hat.

Definition: Was bedeutet digitale Transformation?

Im Hinblick auf die Digitalisierung beschreibt der Begriff der digitalen Transformation den Prozess der Integration digitaler Technologien in alle Bereiche eines Unternehmens. Es handelt sich um ein ganzheitliches Umdenken, wie Geschäftsmodelle, betriebliche Prozesse und Kundenerlebnisse digital umgestaltet werden können, um Umsätze zu erzielen und die Effizienz innerhalb des Unternehmens zu steigern.

All das dient der Anpassung der Unternehmen an die sich stetig wandelnde digitale Landschaft und führt zu grundlegenden Veränderungen in der Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten und ihren Kunden Mehrwert bieten. Diese Veränderungen braucht es, um der Digitalisierung Stand zu halten und so am Markt wettbewerbsfähig und resilient zu bleiben.

Unternehmen, die sich an dieser Stelle nicht weiterentwickeln, werden mittel- bis langfristig am Markt abgehängt werden. Eine aktuelle Bitkom-Studie bestätigt dieses Bild: Sieben von zehn deutschen Unternehmen nehmen wahr, dass durch die Digitalisierung Unternehmen aus anderen Bereichen, unter anderem der IT- und Internet-Branche, auf ihren Markt drängen. An dieser Stelle müssen etablierte Unternehmen und Konzerne mithalten, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Genau deshalb geht es heute nicht um das “ob”, sondern um das “wie”, wenn wir über digitale Transformation sprechen.

6 Vorteile der digitalen Transformation für Unternehmen

Die digitale Transformation ist eine nicht aufzuhaltende Entwicklung, der Unternehmen nachkommen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch davon abgesehen bringt sie weitere Vorteile für Unternehmen mit sich.

Illustration über die sechs Vorteile der digitalen Transformation für Unternehmen.

1. Erhöhte Effizienz und Produktivität

Durch die Automatisierung von Geschäftsprozessen und den Einsatz digitaler Tools im Rahmen der digitalen Transformation können Unternehmen ihre Effizienz und Produktivität erheblich steigern. Routineaufgaben können automatisiert werden, wodurch Mitarbeitenden mehr Zeit für strategische Aufgaben bleibt.

2. Bessere Entscheidungsfindung durch Datenanalyse

Die digitale Transformation ermöglicht es Unternehmen, große Mengen an Daten zu sammeln und zu analysieren. Durch den Einsatz von Big Data und fortschrittlichen Analysewerkzeugen können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen, basierend auf Echtzeitinformationen und präzisen Datenanalysen. Das führt zu besseren Geschäftsergebnissen und einer stärkeren Wettbewerbsposition.

3. Eine optimierte Kundenerfahrung

Durch den Einsatz digitaler Technologien können Unternehmen personalisierte und nahtlose Kundenerlebnisse bieten, um die Zufriedenheit zu erhöhen und die Bindung zu stärken. Unternehmen können so die Kundenbedürfnisse besser verstehen und schneller auf Anfragen und Feedback reagieren – das führt zu einer optimierten Kundenerfahrung.

4. Kosteneinsparungen

Die Digitalisierung der Unternehmensstrukturen und -prozesse kann zu erheblichen Kosteneinsparungen führen, indem sie ineffiziente Prozesse eliminiert und Betriebskosten reduziert. Automatisierte Systeme verringern den Bedarf an manuellen Eingriffen und reduzieren Fehler, was zu geringeren Betriebskosten führt. Cloud-Computing-Lösungen ermöglichen es Unternehmen, IT-Infrastrukturkosten zu senken und skalierbare Ressourcen nach Bedarf zu nutzen.

5. Erhöhte Agilität und Flexibilität

Digitale Technologien ermöglichen es Unternehmen, schnell auf Marktveränderungen und Kundenanforderungen zu reagieren. Agile Methoden und flexible Arbeitsmodelle können leichter implementiert werden, was die Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft erhöht. Dies hilft Unternehmen, sich in einem dynamischen Marktumfeld schneller anzupassen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen.

6. Entlastung der Mitarbeitenden

Im Rahmen der digitalen Transformation werden repetitive und zeitaufwendige Aufgaben automatisiert, was mehr Zeit für kreative und strategische Tätigkeiten lässt. Durch Kommunikations- und Kollaborationstools wird die Zusammenarbeit im Team effizienter und flexibler. Remote-Arbeit und flexible Arbeitszeiten werden durch digitale Technologien ermöglicht, was die Work-Life-Balance verbessert. Zudem reduzieren digitale Prozesse Fehler und erhöhen die Genauigkeit, was den Stress und die Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden verringert.

All diese Vorteile der digitalen Transformation führen dazu, dass Unternehmen am Zahn der Zeit bleiben, den Kunden und seine Bedürfnisse entsprechend bedienen können und durch Flexibilität, Kostenreduktion und erhöhte Effizienz am Markt die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und resilient bleiben.

Zusätzlich darf an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass Digitalisierung und digitale Tools entscheidende Mittel sind, um im War for Talents ausgebildete Fachkräfte zu erreichen und langfristig zu binden. Denn insbesondere junge Zielgruppen fordern moderne, effiziente Arbeitsstrukturen ein.

Transformation auf allen Ebenen  

Eine erfolgreiche, digitale Transformationsstrategie ist umfassend und verändert das gesamte Unternehmen in nahezu allen Bereichen und Prozessen.

Illustration über die drei Ebenen der digitalen Transformation in Unternehmen.

Transformation des Geschäftsmodells

Dieser Schritt ist der vermutlich weitreichendste und für die Geschäftsführung meist am schwersten umzusetzende Bereich, nämlich die Transformation des Geschäftsmodells. Denn zur digitalen Transformation gehört auch, dass das eigentliche Geschäftsmodell angepasst wird – digitale Geschäftsmodelle sind hier das Stichwort.

Der bereits erwähnten Bitkom-Studie zufolge fällt dieser Schritt fast der Hälfte der befragten Unternehmen (sehr) schwer. Dabei sind digitale Produkte und Dienstleistungen ein elementarer Bestandteil unserer Welt und es ist daher unausweichlich, traditionelle Geschäftsmodelle zu revolutionieren – auch, wenn das schwerfällt.

Eines der prominenteren Beispiele für große Unternehmen, die sich eben nicht vor der digitalen Transformation verschließen, ist Netflix. Denn vor über 25 Jahren startete der heutige Streamingdienst mit einem DVD-Verleih, bei dem DVDs per Post an die Kunden geschickt wurden. Erst im Jahr 2023 schloss Netflix diesen Geschäftszweig endgültig. Doch bereits im Jahr 2007 digitalisierte das Unternehmen sein Geschäftsmodell dahingehend, dass Kunden auch online Filme und Serien streamen konnten – lange vor Amazon Prime Video oder Disney+. Eine digitale Transformation des Geschäftsmodells, die Netflix bei Nichtumsetzung im Laufe der Zeit nicht überlebt hätte.

Transformation der Geschäftsprozesse

Die Transformation der Geschäftsprozesse umfasst die Anpassung oder Neugestaltung der Unternehmensprozesse durch den Einsatz digitaler Technologien.

Unter anderem werden an dieser Stelle Automatisierungen von Aufgaben mittels Robotic Process Automation und Workflow-Automatisierung eingesetzt, um repetitive und regelbasierte Tätigkeiten effizienter auszuführen. Datenanalyse und Business Intelligence werden genutzt, um Geschäftsprozesse zu überwachen und datenbasierte Entscheidungen zu treffen, während Methoden wie Lean Management und Six Sigma zur Prozessoptimierung beitragen. Weiterhin gehören Technologien wie Cloud Computing, Internet of Things, modulare IT-Systeme, Customer Relationship Management-Systeme (CMS) und Cybersecurity-Maßnahmen dazu.

Transformation von Kultur und Organisation

Diesem Teilbereich wird häufig zu wenig Bedeutung beigemessen, dabei ist er elementar für die langfristig erfolgreiche Umsetzung der digitalen Transformationsstrategie. Bei der Transformation der Kultur und der gesamten Organisation stehen die Mitarbeitenden im Fokus. Diese dürfen nicht im Zuge der digitalen Transformation übergangen und stur vor neue Technologien und Systeme gesetzt werden.

Um sie im Prozess mitzunehmen, ist ein intensiver Austausch zwischen Belegschaft und Führungsebene wichtig. Mitarbeitende müssen verstehen, wieso Workflows und Prozesse verändert werden und welchen langfristigen Nutzen das haben soll – nur dann können sie mit der Veränderung mitgehen.

Denn die Mitarbeitenden sind am Ende genau jene Stellschrauben, die durch ihr Tun maßgeblich dabei mitwirken, ob eine Strategie erfolgreich ist oder nicht. Fühlen sie sich übergangen, dann blockiert das die Umsetzung oder sorgt gar für Fluktuation. Deshalb ist ein kontinuierlicher Austausch mit den Mitarbeitenden unumgänglich, genauso wie Schulungen, um sie auf neue Technologien und Systeme vorzubereiten.

Die Herausforderungen der digitalen Transformation

Die Umsetzung einer Digitalen Transformationsstrategie bringt außerdem einige Herausforderungen mit sich. Die folgenden fünf sind am häufigsten in Unternehmen zu beobachten.

1. Widerstand vor Veränderung vonseiten der Belegschaft

Mitarbeitende, darunter auch Führungskräfte, sind an bisherige Arbeitsweisen gewöhnt und stehen neuen Technologien häufig skeptisch gegenüber. Häufig kommt es zum Widerstand der eigenen Belegschaft vor der Implementierung neuer Prozesse und Technologien. Im Zuge der Transformation der Unternehmenskultur haben wir dieses Thema bereits erwähnt. Dieser Widerstand ist nicht ganz unbegründet – er kann auf Angst vor dem Unbekannten, Sorgen um den Arbeitsplatz oder mangelndes Verständnis für die Notwendigkeit des Wandels zurückzuführen sein. Transparente Kommunikation vonseiten der Geschäftsführung ist an dieser Stelle essenziell.

2. Mangel an digitalen Kompetenzen und Talentknappheit

Die digitale Transformation erfordert neue Fähigkeiten und Kenntnisse. Viele Mitarbeitende verfügen allerdings nicht über die notwendigen digitalen Kompetenzen, um die neuen Technologien effektiv nutzen zu können – denn das will gelernt sein. Deshalb sind im Rahmen einer digitalen Transformationsstrategie in jedem Fall (umfangreiche) Schulungs- und Weiterbildungsprogramme erforderlich, um die Belegschaft fit für die digitale Zukunft zu machen. Das ist umso wichtiger, da der Wettbewerb um digitale Talente intensiv ist, was die Rekrutierung qualifizierter Fachkräfte erschwert.

3. Komplexe Integration neuer Technologien

Die Implementierung neuer Technologien ist oft komplex und zeitaufwändig. Bestehende Systeme und Prozesse müssen angepasst oder vollständig ersetzt werden, was Investitionen und sorgfältige Planung erfordert – insbesondere, da alte Systeme in der Regel nicht an die neuen Anforderungen angepasst sind. Die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen und die Gewährleistung der Interoperabilität neuer und alter Systeme sind zusätzliche Herausforderungen, die technische Expertise und strategisches Management erfordern.

4. Ein neuer Standard für Cybersecurity

Mit der Digitalisierung steigen auch die Risiken für Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen. Unternehmen müssen robuste Sicherheitsstrategien entwickeln, um ihre digitalen Assets zu schützen. Das umfasst die Implementierung moderner Sicherheitstechnologien, regelmäßige Schulungen für Mitarbeitende und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zum Datenschutz. Sicherheitsbedenken können auch das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern beeinflussen, was zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen erforderlich macht.

5. Neue Kundenerwartungen und eine veränderte Marktdynamik

Die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden ändern sich stetig, und Unternehmen müssen schnell reagieren können, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die digitale Transformation bietet zwar die Werkzeuge, um besser auf Kundenwünsche einzugehen, stellt aber auch die Herausforderung dar, diese Werkzeuge effektiv zu nutzen. Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle kontinuierlich überprüfen und anpassen, um den sich wandelnden Marktanforderungen gerecht zu werden.

Die wichtigsten Tools und Technologien für Unternehmen

Im Rahmen der digitalen Transformation setzen Unternehmen eine Vielzahl von Technologien ein, um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren, die Kundenerfahrung zu verbessern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier sind einige der wichtigsten Technologien, die man im Rahmen der digitalen Transformation unbedingt kennen und nach Möglichkeiten implementieren sollte:

  • Cloud-Computing ermöglicht es Unternehmen, auf das Betreiben eigener physischer Server zu verzichten – dies sorgt für Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz.
  • Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen revolutionieren viele Geschäftsbereiche, indem sie Daten analysieren, Muster erkennen und Vorhersagen treffen können.
  • Internet of Things bezieht sich auf die Vernetzung physischer Geräte und findet unter anderem Anwendung im Rahmen der Industrie 4.0, im Gesundheitswesen, im Transportwesen und in vielen anderen Bereichen.
  • Big Data-Technologien ermöglichen die Sammlung, Speicherung und Analyse großer Datenmengen. Durch die Nutzung fortschrittlicher Analyse-Tools können Unternehmen wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die zur Verbesserung von Geschäftsprozessen, zur Entwicklung neuer Produkte und zur Optimierung der Kundenerfahrung beitragen.
  • Blockchain-Technologien bieten eine dezentrale und sichere Methode zur Aufzeichnung von Transaktionen, zum Beispiel in Bereichen wie Finanzen, Lieferkettenmanagement und Smart Contracts.
  • Robotic Process Automation ermöglicht die Automatisierung repetitiver und regelbasierter Aufgaben durch Software-Roboter.
  • Cybersecurity-Technologien wie Firewalls, Verschlüsselung, Intrusion-Detection-Systeme und Endpoint-Security-Lösungen sind entscheidend, um die digitalen Assets eines Unternehmens zu schützen. Darüber hinaus verspricht die Quanten-Cybersecurity, durch den Einsatz von Quantenverschlüsselung und -algorithmen noch robustere Schutzmechanismen gegen zukünftige Bedrohungen.
  • Augmented Reality und Virtual Reality bieten immersive Erfahrungen und werden in verschiedenen Branchen eingesetzt, darunter Einzelhandel (virtuelle Anproben), Bildung (virtuelle Klassenzimmer), und Fertigung (Simulation und Training).

Branchenfokus: Die digitale Transformation im Gesundheitswesen

Im Zuge der Digitalisierung und digitalen Transformation steht eine Branche ganz besonders im Fokus: Das Gesundheitswesen. Seit einigen Jahren gilt das Krankenhauszukunftsgesetz für die Digitalisierung von Krankenhäusern (KHZG), um Krankenhäuser für das digitale Zeitalter fit zu machen. Ende 2023 hat der Deutsche Bundestag zudem das Digital-Gesetz (DigiG) und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) beschlossen, um die Digitalisierung an dieser Stelle voranzutreiben. 

Im Fokus der digitalen Transformation des Gesundheitswesens stehen im Großen und Ganzen folgende Bereiche:

  • Schnellere und effizientere Kommunikation und Verwaltungsabläufe,
  • digitale Bereitstellung von Patientendaten (elektronische Patientenakte) sowie
  • systematische Auswertungen der medizinischen Daten zur Verbesserung von Krankheitserkennung und individueller Therapie.

Medizinische Fachkraft arbeitet am Laptop mit digitalen Gesundheitsdaten.

Digital Health – Das Gesundheitswesen im Wandel

Die digitale Transformation im Gesundheitswesen ist von besonderer Bedeutung, da sie das Potenzial hat, die Art und Weise, wie medizinische Dienstleistungen erbracht werden, grundlegend zu verändern und zu verbessern.

Außerdem betreffen die allgemeinen Vorteile der digitalen Transformation natürlich ebenso das Gesundheitswesen: Technologien wie elektronische Patientenakten, Telemedizin oder mobile Gesundheitsanwendungen ermöglichen eine kontinuierliche und personalisierte Betreuung der Patienten, was zu besseren Gesundheitsergebnissen und damit einer optimierten Patient Journey führt. Parallel erhöht das die Effizienz, senkt Kosten und stellt so die Versorgung von mehr Patienten sicher.

Insbesondere im Hinblick auf den Fachkräftemangel ist die digitale Transformation im Gesundheitswesen unumgänglich. Denn während der aktuelle Versorgungsengpass bereits bei etwa sieben Prozent liegt, wird er bis 2035 auf circa 35 Prozent ansteigen – das bedeutet knapp 1,8 Millionen offene Stellen in Deutschland.

Die Telemedizin ist dabei eine besonders interessante mobile Gesundheitslösung. Denn diese sorgt für eine Verbesserung des Zugangs zu medizinischen Dienstleistungen, insbesondere in abgelegenen oder unterversorgten Gebieten. Dies trägt zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheiten bei und verbessert die Gesundheitsversorgung in ländlichen und abgelegenen Regionen. Big Data und Datenanalyse ermöglichen es außerdem, große Mengen an Gesundheitsdaten zu sammeln und zu analysieren, was Gesundheitsdienstleistern hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen, Muster und Trends zu erkennen und die Qualität der Versorgung zu verbessern.

Digitalisierung im Gesundheitswesen am Beispiel der Sana Kliniken

Als Digital Advisor habe ich in den letzten Jahren selbst einen Fokus auf die digitale Transformation der Gesundheitsbranche gelegt und arbeite im Zuge dessen bereits seit einiger Zeit mit den Sana Kliniken zusammen. Seit Juli 2024 bin ich nun Geschäftsführer der Sana change it!, die sich voll und ganz auf die wirksame Transformation des Klinik-Konzerns konzentriert. Zudem bin und bleibe ich auch weiterhin als Early Stage Investor in spannende Tech Startups investiert. Auf diese Weise kann ich zwei meiner Herzensthemen miteinander kombinieren: Digitale Transformation und die Startup-Szene. Sowieso ergibt diese Kombination oft tolle Synergien.

Aber zurück auf Anfang. Um der Digitalisierung zu begegnen, darf ich mich seit einiger Zeit dem intersektoralen Managementsystem (SIMS) für die Sana Kliniken widmen. Es handelt sich dabei um die Entwicklung eines neuen, digitalisierten Krankenhausinformationssystems (KIS), das den Anforderungen unserer heutigen Zeit gerecht wird.

Ziel dieses Projekts ist es, eine zukunftsfähige, praxisnahe State-of-the-Art Software für ein verlässliches Patientenversprechen und ein modernes Arbeitsumfeld zu entwickeln. Im deutschsprachigen Raum fehlte es bisher an einer solchen Software-Lösung, die zeitgemäß und den Anforderungen entsprechend funktioniert. 

Doch wieso ist das so? Tatsächlich hängt das deutsche Gesundheitswesen, so breit die Versorgung hierzulande auch ist, dem Stand der Digitalisierung der Industrie um zwei Jahrzehnte hinterher. Die grundlegende Infrastruktur in den meisten Kliniken und Praxen ist veraltet. Das enorme Potenzial digitaler Technologien ist für das Gesundheitswesen keineswegs ausgeschöpft. Insbesondere die aktuell verwendeten Praxisverwaltungssysteme (PVS) und Krankenhausinformationssysteme (KIS) befinden sich nicht auf dem aktuellen Stand der Technik.

Um diese Herausforderungen anzugehen und einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung des Gesundheitswesens zu gehen, haben wir für die Sana Kliniken das SIMS entwickelt. Das SIMS soll die ambulante und stationäre Versorgung der Sana Kliniken eng miteinander verzahnen und mittelfristig andere veraltete Systeme ablösen. Technische Anforderungen sollen durch das SIMS erfüllt werden, doch steht im Fokus des Systems, dass die Bedürfnisse von Mitarbeitenden und Patienten vollumfänglich verbessert werden sollen.

Um das SIMS als genetisches Alphaprodukt zu entwickeln und diese wegweisende Vision der Sana Kliniken umzusetzen, musste ein starker Partner für den Gesundheitsdienstleister gefunden werden. Ein motiviertes Entwicklerteam aus der Startup-Szene arbeitet nun seit einiger Zeit mit den Sana Kliniken zusammen im gemeinsamen, operativen Doing und ich bin begeistert, wie schnell sich Synergien zwischen einem etablierten Konzern und einem aufstrebenden Startup eingestellt haben. Dabei wurde das SIMS nicht von Grund auf neu, sondern basierend auf einer bestehenden Plattform aufgebaut und zu einem eigenen intersektoralen Managementsystem entwickelt.

Das SIMS ist dabei Teil einer umfassenden digitalen Transformationsstrategie der Sana Kliniken. Denn nicht nur technische Anpassungen sind notwendig, um die Krankenhäuser fit für die Zukunft zu machen, sondern auch vereinheitlichte Prozesse und ein stärkerer Fokus auf Patienten und Mitarbeitende. Diese Transformation soll daher nicht nur die Effizienz der Sana Kliniken steigern, sondern auch die Versorgungsqualität verbessern und die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen. Nach einer Pilotierung soll bereits ab dem Jahr 2024 der konzernweite Rollout von SIMS anstehen.

Die Sana Kliniken zeigen durch dieses Projekt, dass digitale Transformation im Gesundheitswesen wichtig und möglich ist – so herausfordernd sie auch sein mag. Mit diesem Projekt betritt der Gesundheitsdienstleister Neuland. Damit gehen die Sana Kliniken als Vorreiter voran in einer Branche, die von alten Strukturen und Prozessen geprägt ist.

Fazit

Die digitale Transformation ist mehr als eine technologische Notwendigkeit; sie ist der Schlüssel zu zukunftssicherem Wachstum und nachhaltigem Erfolg. Unternehmen, die den Mut und die Vision haben, digitale Technologien umfassend zu integrieren, werden nicht nur effizienter und wettbewerbsfähiger, sondern auch besser auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen können.

Es erfordert jedoch ein Umdenken auf allen Ebenen – von Geschäftsmodellen über Prozesse bis hin zur Unternehmenskultur. Die Herausforderungen sind real, aber die Vorteile überwiegen deutlich.

Wer heute in die digitale Transformation investiert, legt den Grundstein für eine dynamische und innovative Zukunft.

Oliver Weimann

Hi! Ich bin Oliver Weimann und seit über 15 Jahren aktiver Treiber der deutschen Startup-Szene. Als Serial Entrepreneur und Digital Advisor liegt mein beruflicher Schwerpunkt auf der Entwicklung und Optimierung von digitalen Geschäftsmodellen. Daneben ist auch das Thema Cybersecurity eines meiner Spezialgebiete. Kontaktiere mich gerne bei Fragen!